17.5.07

 

Pressekritik des Konzertes bei den Musiktagen/ Horb 11 .05


Eine heiße Prise Südamerika

"Cántaro!" Allein der Name versprach südamerikanisches Feeling. Ein Lebensgefühl, ausgedrückt mit Instrumenten, Stimme und Körper. "Cántaro", aus dem Spanischen übersetzt, bedeutet Krug.Und wie aus einem Krug, einem Füllhorn, ergossen sich im Raum schwebende Töne, die sich zu Melodien und Klangbildern verwebten, auf das Publikum in dem großen AHG Verkaufsraum.Viel Vorbereitungsarbeit .......,........... Die Künstler fanden professionelle Bedingungen vor, und die Gäste genossen den perfekten Klang.Mit "Fandango", einer Komposition von Sergio Pinto, dem chilenischen Saitenartist und musikalischem Kopf der Band, stellten sich die Instrumentalisten vor. Rolf A. Nill bearbeitete furios ein Schlagwerk-Cajon und später das Drum-Set, Wolfgang Reichert zauberte auf seinem Cello, Stephan Pitsch entlockte dem Flügel glasklare Tonfolgen und Sergio Pinto demonstrierte, warum man ihn zu Recht einen Altmeister der Flamenco-Gitarre nennt.Nach diesem musikalischen Intro betrat die US-amerikanische Sängerin Eva Leticia Padilla die Bühne. Mutter Mexikanerin, Vater Puertoricaner. Salsa, Rumba, Tango und Flamenco im Blut, eine Stimme, die aus Klängen Bilder malt und eine Ausstrahlung, der sich niemand entziehen konnte. Spätestens jetzt war jedem im Raum klar, wie Temperament aussieht.Wie aber Temperament klingt, hörten die begeisterten Besucher in allen Stücken. Es wurde bei "Valentin, no" der gleichnamige Bursche nicht ins Haus gelassen und ein getrocknetes Eselsgebiss als Percussions-Instrument eingesetzt, Träume und Wünsche in ein Papiertütchen gepackt (El Bolsito de papel), Eva sah sich selber als "Gypsi Girl" und widmete ihrem "Schatzi" den Song "Perfect For Me", oder die ganze Band glänzte mit phänomenalen, instrumentalen Solos bei der argentinischen Weise "Niebla del riachuelo" (Nebel über dem Bach) oder bei "Chopo". Bei diesem Instrumentalstück spielte Se?or Pinto die "Cuatro", ein viersaitiges, gitarrenähnliches Instrument, so genial, dass Szenenapplaus geklatscht wurde. Ein Feuerwerk der Töne, Schwermütige Leichtigkeit, das Geheimnis der lateinamerikanischen Musik, authentisch zelebriert von fünf großartigen Musikern in einem Konzert der Extraklasse. Ohne Zugabe ging natürlich gar nichts, vor allem keine Musiker von der Bühne. Und die Horber, allen voran Schirmherr OB Michael Theurer, zeigten, dass sie kein hüftlahmes Volk sind. Alle standen und bewegten sich zur Musik. Rund 350 tanzende Schwaben sieht man auch nicht alle Tage. Der Dank des Publikums an die Musiker und die Crew im Hintergrund war ein riesiger, lang anhaltender Applaus.
schwarzwälder bote , 14.05., Peter Morlok

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